Die schnellste Route durch Frankreich und nach Spanien – (fast) mautfrei
3 August, 2017 | Update: 25/05/2022
Wenn ihr mit dem Auto, Caravan oder Camper nach Spanien fahrt, kommt ihr in der Regel kaum mautfrei durch Frankreich. Jedes Jahr machen sich viele Urlauber auf den Weg zur spanischen Mittelmeerküste. Dabei hat jeder Urlauber seine eigene Art, die Kilometer zu bewältigen. Die meisten Reisenden nutzen die Autobahnen, um möglichst schnell ans Ziel zu gelangen. Doch sowohl in Frankreich als auch in Spanien fallen Mautkosten an. Möchtet ihr in Frankreich Maut umgehen? Dann findet ihr hier gute Alternativen!
Eine schöne Alternative sind die Touristenrouten, die euch auf schönen Landstraßen durch Frankreich und nach Spanien führen. Für den Zeitverlust entschädigt euch die Touristenroute mit ihren malerischen Landschaften am Wegrand, die die Autobahn leider nicht zu bieten hat. Und bestimmt nimmt so manch einer die zusätzliche Fahrtzeit gerne in Kauf, da ihr auf diesen Routen durch Frankreich Maut spart. Außerdem haben wir einige Tipps herausgesucht, wo ihr in Autobahnnähe günstiger tanken könnt – ohne einen Umweg fahren zu müssen.
Warum fällt in Frankreich Maut an?
Auf der Autobahn kommt man schnell und einfach von A nach B. Andererseits kostet die Instandhaltung dieser Straßen viel Geld, weshalb viele europäische Regierungen einen Kostenbeitrag für die Nutzung ihrer Autobahnen einfordern. Während sich die Umsetzung einer Pkw-Maut in Deutschland noch in der Diskussion befindet, gibt es auf Autobahnen in anderen Ländern schon lange eine Gebühr. In Frankreich und Spanien zahlt ihr beispielsweise je nach zurückgelegter Strecke für die Nutzung der Autobahnen. Eine Fahrt bis nach Südfrankreich kostet euch dann schnell 120 €, abhängig von eurer Fahrzeugklasse und davon, ob ihr mit einen Wohnwagen unterwegs seid. Für viele Urlauber ist dies ein guter Grund, die Reise von der Autobahn auf die Landstraße zu verlegen.
Frankreich: Maut rund um Paris
Wo muss in Frankreich Maut bezahlt werden? Fahrt ihr über Belgien, wird die Autobahn über Gent und Lille (A22 – A1) erst ab Lille (Rijsel) mautpflichtig. Die Alternative über Brüssel und Valenciennes, die A2, ist ungefähr genauso teuer. Eine Alternative für die letzte Route ist die kostenlose N2 von Mons (Bergen) nach Paris.
Preiswert tanken
Im Norden der A1 könnt ihr an der Ausfahrt 19, Seclin, preiswert tanken. Dort gibt es eine E.Leclerc-Tankstelle.
Frankreich: Maut von Paris nach Spanien
Im Leben muss man Entscheidungen treffen, auch wenn man campen geht. Wenn ihr schnell und zielorientiert zum Strand möchtet, sind die Mautstrecken wohl eher etwas für euch. „Schade!“ würden die Befürworter der Touristenrouten hierzu sagen. Diese schlängeln sich durch die unterschiedlichsten Landschaften und lassen euch Frankreich und Spanien von ihren natürlichen und ursprünglichen Seiten erleben – eine ganz besondere Erfahrung!
- Westliche Route: Parijs – Biarritz – San Sebastian
Wenn ihr aus dem Norden oder Westen Deutschlands nach Spanien fahrt, ist eventuell die Strecke über Paris am kürzesten. In der Region Paris und rund um Bordeaux müsst ihr keine Maut bezahlen. Von Poitiers bis kurz vor Bordeaux liegt eine interessante Alternative für die Mautstraße A10: die N10. Sie ist vierspurig und hat außer am Anfang und am Ende keine Ampeln und keinen Kreisverkehr. Auch die A10 zwischen Bordeaux und Biarritz ist größtenteils mautfrei. Wenn die A10 zur A63 übergeht, führt die Route über eine Mautstraße. - Mittelroute Paris – Limoges – Toulouse
Wer in die Mitte der Pyrenäen will, kann über Toulouse fahren. Zwischen Vierzon und Toulouse ist diese Route über die A20 zu zwei Dritteln mautfrei.
Preiswert tanken
Im Norden der A20 könnt ihr an der Ausfahrt 10, Vatan, günstig tanken. Es gibt einen Carrefour mit einer etwas versteckten Tankstelle dahinter. - Östliche Route Paris – Clermont-Ferrand – Béziers – Perpignan – La Jonquera
Wer aus Süddeutschland nach Spanien fahren möchte, kann die östliche Route durch Frankreich wählen. Die Strecke dauert etwas länger als über Mautstraßen, aber man kann viel vom Land sehen. Fahrt zum Beispiel über Freiburg bis nach Clermont-Ferrand. Die folgende rund 340 Kilometer lange Strecke der A75 (Clermont-Ferrand – Béziers) ist mautfrei. Nur auf der Brücke von Millau wird eine Maut erhoben. Die Mautbrücke zu umfahren ergibt wenig Sinn, denn der lange und kurvige Weg nach Millau und der steile Berg verursachen oft mehr Benzinkosten.
Preiswert tanken
Im Süden der A75 könnt ihr bei der Ausfahrt 54, Le Bosc, günstig tanken. Dort gibt es auch eine E.Leclerc-Tankstelle. - Östliche Route Nancy – Lyon – Béziers
Die A31 ab Luxemburg ist bis hinter Nancy mautfrei, bis nach Toulouse. Für den Rest der A31 gibt es keine gute Alternative. Dasselbe gilt auch für die Fortsetzung der Strecke bis Lyon, die A6. Die N7 von Lyon bis Orange ist eine eventuelle Alternative zur A7. Hier gibt es viele lange Abschnitte ohne Ampeln und Kreisverkehre, allerdings läuft die N7 auch durch einige Dörfer. Für die A9 von Orange bis zur spanischen Grenze gibt es keine gute Alternative.
Preiswert tanken
Im Süden der A31 könnt ihr an der Ausfahrt 22 günstig tanken, dort gibt es auch eine E.Leclerc-Tankstelle.
Maut in Spanien
Spanien hat eigentlich nur wenige Mautstrecken, jedoch haben Touristen viel mit den bestehenden Mautstraßen zu tun. Die AP-7, die von La Jonquera bis Tarragona entlang der wichtigsten touristischen Sehenswürdigkeiten wie der Costa Brava führt, ist seit dem 1. September 2021 nicht mehr mautpflichtig. Südlich von Alicante bleibt die AP-7 eine Mautstrecke. Die N-II ist bis Girona eine gute Alternative zur AP-7.
Eine andere Mautstrecke ist die AP-2 von Barcelona nach Saragossa. Auch diese läuft im September 2021 ab. Die AP-68 von Saragossa bis Bilbao bleibt noch bis Ende 2026 mautpflichtig. Die Strecke von Bilbao bis San Sebastian (AP-8) und zur französischen Grenze bleibt vorläufig eine Mautstrecke, genau wie die Strecken rundum Madrid und kleinere Strecken im Rest des Landes.
Maut vermeiden auf den autovías
Das Netz der autovías (der A-Strecken) ist gut ausgebaut und läuft durch das ganze Land. Die Strecken sind komplette Autobahnen, jedoch gratis und mit vielen Ausfahrten. Teilweise laufen sie parallel zu den Mautstrecken.
Die Vorteile der mautfreien Route
- In der Hochsaison bilden sich vor den Mautstationen lange Schlangen. Langweiliges Warten in kilometerlangen Staus spart ihr euch auf der Touristenroute.
- In ländlichen Regionen ist das Tanken deutlich günstiger als auf der Autobahn. Oft spart ihr so 20 bis 30 Cent pro Liter Kraftstoff! Außerdem kostet euch das Fahren über Land weniger Kraftstoff, da ihr automatisch langsamer fahrt und hierdurch euer Verbrauch pro Kilometer niedriger ist.
- Sowohl in Frankreich als auch in Spanien werden Landstraßen im Allgemeinen hervorragend instand gehalten.
- Unterwegs entdeckt ihr wundervolle Landschaften und ursprüngliche Dörfer, die ihr auf der Autobahn nicht zu Gesicht bekämt.
- Um die meisten Orte führen heutzutage praktische Umgehungsstraßen. Ihr seid auf einer Touristenroute also keineswegs gezwungen, durch jedes Dörfchen zu fahren.
- Nicht nur die Fahrt, auch die Pausen sind an einer gemütlichen Landstraße mit liebevoll geführten Restaurants viel schöner als auf Autobahnen mit großen Tankstationen und vorbeirauschenden Lastwagen. So wird die Reise Teil eures Urlaubs!
Ihr möchtet nach Spanien in den Urlaub fahren? Wie wäre es dann mit einem Zwischenstopp und ein paar Tagen Urlaub in Südfrankreich? Zum Beispiel für einen Campingurlaub an einem Fluss im Süden Frankreichs oder am herrlichen Strand von Le Sérignan Plage.
Gut zu wissen
Welcher Fahrertyp seid ihr? Manchen langweilt die ständig gerade Strecke der Autobahn, andere ermüdet häufiges Schalten, Abbremsen und Beschleunigen. Falls ihr in Betracht zieht, in Spanien und Frankreich Maut zu vermeiden, haben wir für euch einige Tipps und nützliche Infos zusammengestellt:
- An besonders verkehrsreichen Tagen sind auch Landstraßen stärker befahren. Wenn ihr die Möglichkeit habt, solltet ihr euch an anderen Tagen auf die Fahrt begeben.
- Keine Lust auf lange Planung? Viele digitale Routenplaner bieten euch die Auswahloption „Mautstraßen umgehen“. Das erspart euch eine Menge Sucharbeit.
- In Frankreich Maut erkennen: die Mautstraßen werden mit blauen Schildern und der Aufschrift „Péage“ angekündigt. In Spanien heißen sie „Autopistas“ und haben den Hinweis „Peaje“ auf den Schildern.
- Die Zeiten sind vorbei, in denen zu schnelles Fahren im europäischen Ausland keine Konsequenzen mehr hat. Also achtet gut auf eure Geschwindigkeit, denn auch auf Landstraßen wird geblitzt!
- Möchtet ihr einen Stopp in Lyon, Grenoble oder Paris einlegen? In diesen Städten zahlt ihr extra, da ihr eine Umweltplakette benötigt, um in die Innenstadt fahren zu dürfen.
Kostenlose Autobahnen: Mautfrei durch Frankreich
Für manche Autobahnen machen die Franzosen zum Glück eine Ausnahme: Dort müsst ihr keine Maut bezahlen. Hier nennen wir euch ein paar von ihnen: Ihr könnt beispielsweise die A31 nehmen, auf der ihr zwar auf der Strecke von Luxemburg nach Nancy zahlen müsst, auf der ganzen Strecke durch das Elsass wird jedoch gar keine Maut erhoben. Auch die A20 in Limoges ist größtenteils gebührenfrei. Eine weitere beliebte Autobahn ist die A75, auf der ihr nur für die Überquerung des Viaducts von Millau bezahlen müsst. Trotzdem lohnt sich die Überfahrt, denn von dieser spektakulären Brücke habt ihr einen herrlichen Ausblick auf das gesamte Umland! Gut zu wissen: Lest hier, wie ihr den großen Stau im Sommer in Frankreich umfahrt.
In Spanien gibt es neben den kostenpflichtigen Autopistas (Autobahnen) auch die Autovías, deren Benutzung kostenlos ist. Auf diesen verliert ihr nur wenig Zeit, da dort dasselbe Geschwindigkeitslimit gilt wie auf den Autopistas.
Ihr möchtet sowieso nicht weiter fahren als bis nach Frankreich? In Frankreich gibt es viele kinderfreundliche Campingplätze mit gemütlichen Stellplätzen und behaglichen Unterkünften.
Campingplätze in Spanien
Seid ihr noch auf der Suche nach einem schönen Campingplatz in Spanien?
3 Kommentare
Hallo Herr Pijnenburg,
wir bekommen bald Besuch und möchten dann mit 6 Personen und Hund nach Frankreich und Spanien mit einem kleinen Bus und Zelten fahren. Gerne auch mal am Meer, in Spanien unbedingt Granada, Sevilla und andere schöne Orte, evtl .gibt es auch Naturparks.
Ich selbst kenne zwar beide Länder, aber in dieser Kombination mit Camping, Zelten und meinem Schwiegersohn, der gerne zwischendurch mit dem Rad unterwegs sein will, total überfordert. Wir möchten ca. 4 Wochen unterwegs sein. Starten im Juli bis August. Vielleicht habe Sie mit Ihrer Erfahrung ein paar Tipps für Kultur, Natur usw. Gerne auch wenig Mautstrecken. Vielleicht täglich so ca. 400-500 km höchstens.
Möchte Sie aber nicht überfordert, bin schon für ein paar Tipps sehr dankbar.
Viele Grüße
Antonia
Liebe Frau Röck,
das klingt nach einem sehr schönen Urlaub! In Frankreich können Sie zum Beispiel im Nationalpark Cevennes auf dem Campingplatz RCN Val de Cantobre oder auf schönen Campingplätzen am Mittelmeer campen.
In Spanien können wir Ihnen Tarragona, Valencia und die Costa Brava empfehlen: https://www.suncamp.de/spanien/
Super Interesseantc