Ein Wohnmobil kaufen: Das sollten Camping-Fans wissen

15 April, 2024

Stellt euch vor, ihr wacht auf, öffnet die Tür, und der erste Blick fällt auf einen glitzernden See oder majestätische Berge. Genau das ist es, was das Herz jedes Abenteuerlustigen höherschlagen lässt. Wohnmobile bieten die einzigartige Freiheit, überall zu campen, wo es das Herz begehrt – und es erlaubt ist. Ihr seid nicht an einen Ort gebunden und könnt eure Reise spontan gestalten.

In diesem Blog

• Warum ein Wohnmobil kaufen?
• Verschiedene Arten von Wohnmobilen
• Wichtige Aspekte vor dem Kauf
• Wohnmobil-Checkliste: Der letzte Check vor dem Kauf

Warum ein Wohnmobil kaufen?

Camping ist im Trend. Zum 1. Januar 2023 waren laut Kraftfahr-Bundesamt in Deutschland 838.253 Wohnmobile zugelassen, die meisten davon mit knapp 170.000 in Nordrhein-Westfalen. Eines der größten Argumente für ein Wohnmobil ist die Unabhängigkeit.

Stellt euch vor, ihr plant eine Reise, und das Einzige, was feststeht, ist der Startpunkt. Alles andere entscheidet ihr spontan unterwegs. Ihr wollt länger an einem Ort bleiben, der euch verzaubert hat? Kein Problem. Die nächste Etappe eurer Reise führt euch in eine völlig andere Richtung als ursprünglich gedacht? Im Wohnmobil ist das ein Kinderspiel.

Zudem ist es euer Zuhause auf Rädern! Ihr habt alles dabei, was ihr braucht: Eine Kochnische, in der ihr flexibel Mahlzeiten zubereiten könnt, ein Bett und oft sogar eine kleine Dusche. Für Camping-Neulinge ist das eine super Möglichkeit, die Natur zu genießen, ohne ganz auf den Komfort von Zuhause verzichten zu müssen.

Diese Flexibilität bedeutet auch, dass ihr abgelegene Orte erkunden könnt, die für die meisten Touristen unerreichbar bleiben. Ihr erlebt eure Reisen intensiver, seid näher an der Natur und entdeckt versteckte Paradiese, fernab der üblichen Touristenpfade.

Anstatt in anonymen Hotelzimmern zu übernachten, schlaft ihr unter dem Sternenhimmel, umgeben von der Stille der Natur oder dem Rauschen des Meeres. Ihr könnt den Sonnenaufgang an einem Bergsee erleben und zum Frühstück den frischen Duft des Waldes einatmen.

Diese Art zu reisen bringt euch auch der Natur näher und schärft das Bewusstsein für die Umwelt. Viele Wohnmobilisten entwickeln eine tiefe Wertschätzung für die Schönheit und Zerbrechlichkeit unserer Erde und lernen, verantwortungsbewusst mit ihren Ressourcen umzugehen.

Verschiedene Arten von Wohnmobilen

Beim Träumen von der perfekten Flucht ins Blaue kommt es oft auf das richtige Gefährt an. Wohnmobile sind eure Eintrittskarte in eine Welt voller Unabhängigkeit, Komfort und unvergesslicher Erlebnisse. Doch bevor ihr euch auf das Abenteuer einlasst, lasst uns einen Blick auf die verschiedenen Arten von Wohnmobilen werfen. Jedes Modell bietet einzigartige Vor- und Nachteile, die es zu erkunden gilt.

Camper Vans – Der Praktische

Camper Vans sind umgebaute Lieferwagen oder Kleinbusse, die innen mit Schlaf-, Koch- und manchmal sogar mit Waschmöglichkeiten ausgestattet sind. Sie sind kompakt, wendig und perfekt für Solo-Abenteurer oder Paare.

Vorteile:

• Manövrierfähigkeit: Dank ihrer Größe lassen sich Camper Vans leicht steuern und sind auch in engen Gassen oder auf kleinen Parkplätzen zu Hause.

• Wirtschaftlichkeit: In der Regel verbrauchen sie weniger Kraftstoff als ihre größeren Geschwister und sind günstiger in der Anschaffung und Unterhaltung.

• Vielseitigkeit: Sie eignen sich sowohl für kurze Ausflüge als auch für längere Reisen. Zudem sind sie unauffällig, was das Übernachten an abgelegenen Orten erleichtert.

Nachteile:

• Begrenzter Raum: Der Platz ist naturgemäß begrenzt, was die Mitnahme von Gepäck und Ausrüstung einschränkt.

• Komfort: Im Vergleich zu größeren Modellen kann der Wohn- und Schlafkomfort eingeschränkt sein, besonders bei schlechtem Wetter.

Alkoven – Der Familienfreund

Alkoven-Wohnmobile erkennt ihr an dem charakteristischen „Schlafkasten“ über dem Fahrerhaus. Sie bieten viel Platz und sind deshalb ideal für Familien oder Gruppen.

Vorteile:

• Platzangebot: Mit einem oder mehreren Doppelbetten, einer geräumigen Sitzecke und ausreichend Stauraum sind sie auf die Bedürfnisse von Familien zugeschnitten.

• Komfort: Viele Alkoven verfügen über eine voll ausgestattete Küche, ein Bad und sind oft auch für die Nutzung in der kühleren Jahreszeit isoliert.

• Preis-Leistungs-Verhältnis: Im Vergleich zu anderen Wohnmobiltypen bieten Alkoven viel Platz und Komfort für ihr Geld.

Nachteile:

• Kraftstoffverbrauch: Durch ihre Größe und den weniger aerodynamischen Aufbau verbrauchen Alkoven mehr Sprit.

• Manövrierfähigkeit: In engen Straßen oder bei der Parkplatzsuche kann ihre Größe zum Nachteil werden.

Teilintegrierte – Die goldene Mitte

Teilintegrierte Wohnmobile bieten eine harmonische Balance zwischen Wohnkomfort und Fahreigenschaften. Bei ihnen ist das Wohnabteil fest mit dem Fahrerhaus verbunden, wobei das Fahrerhaus oft als Teil des Wohnraums genutzt wird.

Vorteile:

• Aerodynamik und Kraftstoffeffizienz: Durch die Integration des Wohn- und Fahrerhauses verbessert sich die Aerodynamik, was zu einem geringeren Kraftstoffverbrauch führt.

• Raumgefühl: Sie bieten ein offenes und luftiges Raumgefühl, wodurch der Innenraum größer und einladender wirkt.

• Preis: Im Vergleich zu vollintegrierten Wohnmobilen sind teilintegrierte Modelle oft günstiger, bieten aber ähnlich viel Wohnkomfort.

Nachteile:

• Weniger Privatsphäre im Fahrerhaus: Da das Fahrerhaus in den Wohnraum integriert ist, kann es schwieriger sein, einen abgetrennten Schlaf- oder Ruhebereich zu schaffen.

• Design: Einige finden, dass die Optik durch die Kombination von Fahrerhaus und Wohnbereich weniger ansprechend ist als bei vollintegrierten Modellen.

Vollintegrierte – Das luxuriöse Erlebnis

Vollintegrierte Wohnmobile, auch Integrierte genannt, bieten das höchste Niveau an Komfort und Design. Das Fahrerhaus ist komplett in den Wohnbereich integriert, was ihnen ein einheitliches und oft luxuriöses Erscheinungsbild verleiht.

Vorteile:

• Raum und Komfort: Diese Modelle bieten den größtmöglichen Wohnraum und sind oft mit hochwertigen Materialien und Ausstattungen versehen.

• Winterfestigkeit: Viele vollintegrierte Wohnmobile sind hervorragend isoliert und eignen sich daher auch für Reisen in kälteren Regionen.

• Fahrerlebnis: Durch die Integration bieten sie eine ausgezeichnete Sicht und ein angenehmes Fahrerlebnis.

Nachteile:

• Preis: Vollintegrierte Wohnmobile sind in der Anschaffung oft deutlich teurer.

• Größe: Ihre Größe kann in Städten oder auf kleinen Campingplätzen ein Handicap sein.

Luxusliner – Die Königsklasse

Luxusliner sind die Spitze der Wohnmobilwelt. Sie bieten eine Ausstattung und Größe, die einem Haus gleicht, mit luxuriösen Annehmlichkeiten wie Kingsize-Betten, voll ausgestatteten Gourmetküchen und manchmal sogar einer eigenen Garage für ein Auto.

Vorteile:

• Ultimativer Komfort und Luxus: Von Marmoroberflächen bis hin zu eingebauten Unterhaltungssystemen, diese Wohnmobile lassen keine Wünsche offen.

• Raum: Sie bieten unglaublich viel Platz, einschließlich separater Wohnbereiche und großer Bäder.

Nachteile:

• Preis: Der Preis für Luxusliner kann in die Hunderttausende gehen, was sie zu einer Investition für diejenigen macht, die das nötige Kleingeld haben.

• Einschränkungen beim Reisen: Aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts sind sie nicht für alle Straßen oder Ziele geeignet.

Wichtige Aspekte vor dem Kauf

Wenn eure Entscheidung für ein Modell gefallen ist, steht ihr möglicherweise vor dem nächsten Dilemma: Soll es ein neues Fahrzeug sein oder ein gebrauchtes?

Die Vorteile von einem neuen Wohnmobil liegen auf der Hand. Ihr profitiert von den neuesten Technologien, modernster Ausstattung und Komfortmerkmalen. Oft könnt ihr die Ausstattung sogar nach euren Wünschen anpassen. Neufahrzeuge kommen zudem mit Herstellergarantien, was euch Sicherheit gibt.

Der größte Nachteil hingegen ist der Preis. Neue Wohnmobile sind eine bedeutende Investition. Wie bei neuen Fahrzeugen üblich, erleiden sie außerdem einen sofortigen Wertverlust, sobald sie vom Händler wegfahren.

Was bei einem neuen Fahrzeug ein Nachteil ist, wird zum Vorteil bei einem gebrauchten Wohnmobil: der Preis. Gebraucht ist oft deutlich günstiger und der größte Wertverlust hat bereits stattgefunden.

Nachteile gibt es dennoch. Wegen des Alters und der bereits gefahrenen Strecken besteht das Risiko, dass Verschleiß oder versteckte Mängel vorhanden sind. Ältere Modelle können veraltete Technik und Ausstattung haben.

Worüber ihr euch vor der Anschaffung ebenso Gedanken machen solltet, ist die Frage nach dem Stellplatz. Wo kommt euer Wohnmobil unter, wenn ihr damit nicht gerade die Welt bereist? Nicht jeder ist in der komfortablen Lage, sein Wohnmobil bei sich zuhause stehen zu haben.

Für dieses Problem gibt es jedoch eine praktische Lösung. Stellplätze, die gemietet werden können, bieten euch ein hohes Maß an Sicherheit für euren fahrbaren Untersatz, da sie videoüberwacht und mit einem guten Sicherheitskonzept ausgestattet sind. Gezahlt wird nur für die Zeit, die das Wohnmobil auch wirklich dort untergebracht wird.

Wohnmobil-Checkliste: Der letzte Check vor dem Kauf

Ihr habt euch für ein Modell entschieden? Herzlichen Glückwunsch! Dann steht dem Kauf und eurer Freiheit auf vier Rädern im Prinzip nichts mehr im Weg. Um auf Nummer sicher zu gehen, solltet ihr aber, bevor ihr den Kaufvertrag unterschreibt, noch einmal folgende Dinge checken:

• Technischer Zustand: Lasst das Fahrzeug von einem Fachmann prüfen. Achtet auf Motor, Getriebe, Bremsen und die elektrische Anlage.

• Feuchtigkeitstest: ein Muss, um versteckte Wasserschäden aufzudecken

• Historie: Prüft die Servicehistorie, um sicherzustellen, dass das Fahrzeug gut gewartet wurde.

• Ausstattung prüfen: Stellt sicher, dass alle gewünschten und benötigten Ausstattungsmerkmale vorhanden und funktionsfähig sind.

• Probefahrt: Eine Probefahrt gibt Aufschluss über das Fahrverhalten und mögliche Mängel.

Was haltet Ihr für die wichtigste Überlegung beim Kauf eines Wohnmobils: die Größe, die Ausstattung oder die Mobilität? Wir würden gerne eure Gedanken in den Kommentaren lesen!