Wie bereitet man auf dem Campingplatz den besten Kaffee zu?

17 September, 2019 | Update: 26/04/2023

Wir lieben Heißgetränke, aber auf dem Campingplatz sind billige Maschinen und Instant-Produkte immer noch weit verbreitet. Es ist eine Schande! Für wenig Geld und mit minimalem Aufwand kann man auch beim Campen das Beste aus der Bohne holen. Als Nerd verrate ich euch gerne meine Tipps für den besten Kaffee auf dem Campingplatz.

Kaffee auf dem Campingplatz

Auf die Nachbarschaft! Heiße Getränke nach einem schönen Tag auf dem Campingplatz

Ihr steigt morgens aus eurem Wohnwagen oder Zelt und freut euch auf ein leckeres Frühstück. Frisches Baguette, guter Aufschnitt, Marmelade und Sonnenschein. Dazu passt doch nun wirklich kein schlapper oder gar bitterer Kaffee, oder?! Löslicher Instant und billige Maschinen liefern nur selten die passenden Ergebnisse. Mit den richtigen Utensilien im Gepäck und ein paar nützlichen Tipps könnt ihr euren Campingplatz-Kaffee auf die nächste Stufe heben.

1. Entscheidet euch zunächst für eine Zubereitungsmethode

Aeropress, das Aufbrühen oder die French Press. Zu den hier genannten Methoden gehören handliche Geräte, die man sowohl im Innen- als auch im Außenbereich verwenden kann – und das schon mit wenig Übung und ohne große Probleme. Mit einigen wenigen Erläuterungen und praktischen Tipps könnt ihr gleich loslegen.

Aeropress

Aeropress Kaffee

Quelle Foto: Amazon

Die Aeropress* ist eine kompakte Röhre, die eigentlich überall Platz findet. Um die Aeropress zu nutzen, legt ihr den Filter auf den Verschluss, schraubt diesen dann auf den unteren Zylinder und füllt die gewünschte Menge Pulver ein, um schließlich den Zylinder mit Wasser aufzufüllen. Jetzt heißt es, gut umzurühren, ein bis zwei Minuten zu warten und dann den Druckzylinder aufzusetzen. Jetzt könnt ihr die Aeropress auf eine Tasse setzen und den Kaffee mithilfe des Druckzylinders in die Tasse drücken.

Die beiliegende Anleitung für die Aero ist sehr verständlich. Einfach ein paarmal üben und ihr habt den Dreh raus. Die Aeropress verzeiht darüber hinaus auch den einen oder anderen Fehler. Ihr müsst also keine ausgebildeten Baristas sein, um beim Zubereiten Erfolg zu haben. Die Reinigung der Aeropress ist überdies einfach und die 350 mitgelieferten Filter dürften für euren Urlaub ausreichen.

Der einzige Nachteil an der Aeropress ist, dass man maximal eine große Tasse Kaffee auf einmal zubereiten kann. Will man also die ganze Familie mit dem „Schwarzen Gold“ versorgen, wird das einige Zeit in Anspruch nehmen. Achtet auch darauf, dass ihr eine solide und stabile Unterlage nutzt. Wenn ihr in einem Zelt campt und keinen Tisch zur Hand habt, kann es schon mal ein wenig tricky werden. Der Preis der Aeropress liegt in der Regel zwischen 30 und 40 Euro.

Aufbrühen

Aufbrühen

Quelle Foto: Amazon

Bohnen mahlen und aufbrühen aufbrühen, ist das nicht altmodisch? Nein, Handgefilterter liegt wieder ganz im Trend und das Aufbrühen sorgt für köstlichen Kaffee. Preislich ist diese Methode sehr annehmbar. Filterhalter gibt es bereits für einen Zehner. Die Papierfilter kann man im Supermarkt für ein paar Euro kaufen. Je nach Größe des Filterhalters kann man diesen auch für eine größere Gesellschaft verwenden.

Die Handfilter-Methode funktioniert denkbar simpel: Filterhalter* mit Filter auf die Kanne setzen, gemahlene Bohnen dazugeben und mit heißem Wasser aufgießen. Auf dem Campingplatz kann sich das Aufbrühen schon mal etwas schwieriger gestalten. Ein wackeliger Tisch und eine starke Windböe können dazu führen, dass die gesamte Konstruktion aus dem Gleichgewicht gerät. Sucht daher einen ruhigen Ort und eine stabile Unterlage, um gute Resultate zu erzielen.

Mein Lieblingsfilterhalter für den Campingplatz ist der Kalita Wave. Der große Vorteil dieses Filterhalters liegt darin, dass er manchen Fehler verzeiht. Selbst ungeübt zaubert man mit ihm ein gutes Ergebnis in die Becher. So ist auch ein wackeliger Tisch kein Drama. Mit einem Preis von 40 Euro für die 500 ml-Version ist der Kalita Wave allerdings auch nicht ganz billig.

French Press

French Press

Quelle Foto: Amazon

Die French Press* ist auch bekannt als Cafétière oder Pressstempelkanne. In eine zylindrische Kanne füllt man grob gemahlenen Kaffee und gießt anschließend heißes Wasser darauf. Dann heißt es gut umrühren und nach einer Minute den Deckel mit dem Pressstempel aufsetzen. Nach einer Wartezeit von drei bis vier Minuten drückt man den Kolben sanft und gleichmäßig nach unten und voilá: Der Mutermacher kann eingeschenkt werden.

Oft sieht man die French Press in Glasform, aber es gibt auch verschiedene Edelstahlmodelle. Die Letztgenannten sind für den Campingurlaub besonders geeignet, denn sie können auch schon mal einen Stoß vertragen. Die French Press ist in allen möglichen Größen erhältlich. Wählt einfach die Größe, die zu eurem Gepäckraum und der Größe der zu versorgenden Gruppe passt.

Ein Nachteil der French Press ist, dass die Reinigung schwieriger ist als mit den zuvor genannten Geräten. Hier ist es nicht damit getan, einfach einen Papierfilter wegzuwerfen. Nach dem Ausgießen befindet sich der Kaffeesatz noch in der Kanne. Entsorgt den Satz in einem Müllsack und reinigt alles gut mit Wasser, einem Schwamm und etwas Seifenwasser.

2. Das richtige Verhältnis von Kaffee und Wasser

Kaffee und Wasser

Welche Methode man auch anwendet, ein Kaffee-zu-Wasser-Verhältnis von 1:17 ist in jedem Fall ein guter Ausgangspunkt. Das heißt, dass man ein Gramm Kaffee auf 17 Milliliter Wasser ansetzt. Bei 250 Millilitern Wasser (gut für etwa zwei Tassen) heißt das etwa 15 Gramm. Solltet ihr keine Waage auf den Campingplatz mitgenommen haben, dann versucht es mit einem Esslöffel pro Tasse und probiert aus, ob dies nach eurem Geschmack ist.

Natürlich könnt ihr das Verhältnis je nach Geschmack und Wunsch anpassen. Wenn euch der Sinn nach Stärkerem steht, dann benutzt ihr einfach mehr Pulver.

3. Die Bedeutung der Wasserqualität

Mehr als 98 Prozent einer Tasse Kaffee besteht aus Wasser. Kein Wunder also, dass Wasser für die Qualität eures Muntermachers sehr wichtig ist. Selbst wenn es unbedenklich sein sollte, das Wasser am Urlaubsort zu trinken, bedeutet das noch lange nicht, dass man damit guten Kaffee kochen kann. Die Wasserqualität kann von Region zu Region stark schwanken. Daher kann es sich lohnen, den Kaffee mit Wasser aus der Flasche aufzusetzen. Probiert einfach mal selbst, ob ihr einen Unterschied feststellt!

4. Nimmt man ganze oder gemahlene Bohnen mit auf den Campingplatz?

ganze oder gemahlene Bohnen?

Gemahlene Bohnen

Fast jeder auf dem Campingplatz kocht seinen Kaffee mit bereits gemahlenen Bohnen. Normalerweise mit denen, die man gewohnt ist. Denn dann weiß man, dass alles stimmt. Das hat sicherlich seine Vorteile und seine Berechtigung: Man kann nämlich mit dem Kaffeemehl sofort loslegen und unangenehme Überraschungen sind nicht zu erwarten.

Wollt ihr auf dem Campingplatz vielleicht doch noch eine ganz neue Dimension von Genuss erleben? Dann kauft bei einem Spezialisten hochwertige Bohnen und lasst diesen kurz vor der Abreise mahlen. Ein guter Muntermacher kostet nämlich nicht exorbitant viel und man erlebt jeden Tag aufs Neue echten Genuss. Sagt dem Händler, welche Methode der Zubereitung ihr anwendet, damit er den Mahlgrad entsprechend einstellen kann. Probiert dann die neue Sorte zuerst zu Hause aus und nehmt sicherheitshalber auch eure vertrauten Produkte mit. Auf diese Weise könnt ihr eine Krise auf dem Campingplatz vermeiden.

Ganze Bohnen

Ungemahlene Bohnen haben zwei große Vorteile: Ihr könnt das Beste aus dem Kaffee herausholen und ihr habt die volle Kontrolle über den Geschmack. Doch auch die andere Seite der Medaille ist zu beachten. Da wäre nämlich der Kauf einer Mühle* mit entsprechendem Mahlwerk. Die Preise beginnen bei ca. 50 Euro. Ich kann nicht empfehlen, ein billigeres Modell zu kaufen. Schließlich ist die Mühle einer der entscheidenden Faktoren für die Qualität.

Doch das richtige Material allein ist noch kein Erfolgsgarant. Ihr müsst euch wirklich mit dem Thema beschäftigen. Da muss man erst einmal zu Hause etliche Tassen probieren, bis man den Dreh raus hat. Begeistert euch Kaffee ebenso wie das Campen? Dann ist die Zubereitung mit einem großartigen und interessanten Lernprozess verbunden, der sich so ganz nebenbei zu einem regelrechten Hobby auswachsen kann. Eure Mitreisenden werden euch eure Kompetenz und Begeisterung auf jeden Fall danken!

5. Zusätzliche Tipps für die Zubereitung auf dem Campingplatz

  • Kochendes Wasser eine Minute abkühlen lassen. Dadurch wird die Temperatur leicht gesenkt und ein bitterer Geschmack verhindert.
  • Wenn ihr einen Papierfilter verwendet, übergießt ihn vor der Zubereitung mit heißem Wasser. Auf diese Weise vermeidet ihr Papiergeschmack in eurem Getränk.
  • Gießt nicht sofort das ganze Wasser auf den Kaffee, sondern befeuchtet das Mehl zuerst ein wenig. Wartet zirka dreißig Sekunden und gießt dann den Rest des Wassers ein. Dieser Prozess wird als „Aufblühen“ bezeichnet und sorgt dafür, dass euer Wachmacher alle seine Aromen gleichmäßig freisetzt.
  • Bereitet ausreichend heißes Wasser, um eure Tassen vorzuwärmen. In einer kalten Tasse kann die Temperatur um bis zu 10 Grad sinken. Mit Milch oder Zucker und einem kalten Löffel fällt diese noch weiter ab.
  • Verwendet für die Aeropress eine mittlere bis feine Mahlung beim Pulver. Bei der French Press darf es dagegen eine grobe Mahlung sein.
  • Übt zu Hause lange genug, bevor ihr die Reise antretet. Wenn ihr euch auf diese Weise warmgelaufen habt, habt ihr das Zeug, der Feinschmeckerkönig des Campingplatzes zu werden.
  • Wusstet ihr, dass es sogar Weltmeisterschaften für das „Kaffeekochen“ mit der Aeropress gibt? Die Rezepte der Champions könnt ihr auf der offiziellen Website finden.

Wie trinkt ihr euren Kaffee?

Na, inspiriert? Oder vielleicht habt ihr selbst jede Menge Ideen zum Thema Kaffee auf dem Campingplatz. Teilt uns diese einfach mit, wir sind neugierig!

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  • Autor: Tom
  • Als kleine dreumes kampeerde Tom al, voornamelijk in Spanje, Frankrijk en Noorwegen. Hij heeft een grote liefde voor de natuur en houdt van actie en afwisseling. Tom deelt zijn enthousiasme voor kamperen graag en gaat zelden op reis zonder zijn gitaar en specialty coffee.

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